„Communities
That Care“ (CTC) ist ein kommunales Präventionssystem zur Vorbeugung von jugendlichem
Problemverhalten, das in den 1990er Jahren in den USA entwickelt wurde.
(Hawkins, 1999; Hawkins, Arthur, & Catalano, 1995;
Hawkins, Catalano, & Miller, 1992).
Das
Ziel von CTC ist die Etablierung und Forderung von positiven Rahmenbedingungen
in Kommunen, die ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und
Jugendlichen ermöglichen.
Grundlage
von CTC ist ein theoretisch und empirisch untermauertes Modell, das Risiko- und Schutzfaktoren
für jugendliches Problemverhalten beschreibt. Als Risikofaktoren sind solche Einflussfaktoren
zu verstehen, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Kinder und Jugendliche
problematische Verhaltensweisen wie u.a. frühen Substanzkonsum, Delinquenz oder
Gewaltverhalten zeigen, während Schutzfaktoren diese Wahrscheinlichkeit
reduzieren. CTC stützt sich bei der Auswahl von relevanten Risiko- und
Schutzfaktoren auf das Wissen aus Quer- und Längsschnittstudien.
Zielgruppe(n)
CTC
richtet sich jedoch nicht nur an Jugendliche selbst, sondern auch an Personen
und Einrichtungen,
die direkt mit der Erziehung, der Bildung und der sozialen Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen beauftragt sind. Alle relevanten Akteure*innen (u.a. Schuldirektor*innen,
Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen) in einer Kommune sollen in die Lage versetzt
werden, ihre Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen und bestehende Lücken
zu identifizieren, um zielgerichtet Schutzfaktoren zu starken und
Risikofaktoren zu mindern. CTC setzt bei der Auswahl von geeigneten Präventionsmaßnahmen
den Fokus auf evaluierte Programme (siehe die Programm-Datenbank „Grüne Liste
Prävention“) www.grune-listepravention.de.
Eine Langzeitstrategie
„Communities That Care (CTC)“ ist eine präventive
Langzeitstrategie zur Schaffung sicherer und lebenswerter Umgebungen, in der
Kinder und Jugendliche sich geschätzt, respektiert und ermutigt fühlen, ihr
Potenzial zu nutzen.
CTC in einer Kommune will die Zusammenarbeit
zwischen Behörden, Organisationen und Bewohnern eines Stadtteils oder einer
Gemeinde verbessern, um eine gesunde persönliche und soziale Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen zu fördern.
“Communities That Care (CTC)“ ist eine Methode, die
Kommunen zur Planung und Steuerung ihrer Präventionsarbeit einsetzen können.
Vorhandene Bedarfe und Ressourcen in der Prävention können mit CTC ermittelt,
sowie effektive Maßnahmen und Programme" nach Maß" eingesetzt werden.
Mit der Anwendung von CTC können Kommunen ihre
Präventionsaktivitäten im Bereich der sozialen Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen zielgenau, wirksam und im Erfolg überprüfbar gestalten. Der in den
USA entwickelte Ansatz wurde vom Landespräventionsrat Niedersachsen (LPRN) nach
Deutschland übertragen.
Anmerkung zur aktuellen Situation
Die Covid-Pandemie wirkt sich auch auf die Ausbildung der Koordinatoren in den CTC-Standorten und Bundesländern aus. Auch die Heranführung neuer interessierter Kommunen als auch die Begleitung von CTC-Kommunen, gestaltet sich derzeit schwierig.
Die starke Kooperation von DFK und DPT ermöglicht eine, den Umständen und rechtlichen Regelungen entsprechende, Weiterführung der CTC-Schulung und -Begleitung der Standorte nicht zuletzt wegen der, durch das Deutsche Forum Kriminalprävention (DFK) unterstützten, hier entstandenen Lern- und Kommunikationsplattform (ctc-school.eu).